Räuberfürst

von Lossow a. d. Räuberliebe v. Finley M – Stradivari – Habicht
Trakehner, geb. 2013
Rappe, Stockmaß 1,72 m
Züchter und Besitzer: Simone Lindemeir-Trippl, Günzburg

Tiefgefriersperma: 800 € + 7% MwSt. für 2 Besamungsportionen
Pro Saison werden bei der ersten Bestellung 2 Portionen verschickt. Bei Bedarf wird eine 3. Portion nachgeschickt.
Der bestellte Samen darf nur für eine Stute verwendet werden. Wird mit verbliebendem Samen eine weitere Stute besamt, ist das Deckgeld erneut fällig.

 

 

Gekört vom Trakehner Verband 2015

Gekört vom ZSAA Hengstbuch I Deutsches Edelblutpferd und Verbandsprämie 2018

2018 Hengstleistungsprüfung des ZSAA in Marbach erfolgreich abgelegt mit einer Gesamtnote von 7,9.

2019 Anerkannt vom holländischen Pferdezuchtverband NRPS

2019 Anerkannt in Frankreich für Anglo-Araber

 

 

Video Räuberfürst Freilaufen

 

Video Springen

 

Von Lars Gehrmann wurde Räuberfürst anlässlich seiner Körung folgendermaßen besprochen:
„Ein ganz interessanter, noch jugendlich wirkender Hengst mit einer unglaublich vornehmen Sympathieausstrahlung, von ganz hohem Adel, einer guten Oberlinie, herrlichem harmonischem Seitenbild, ein ungemein sympathisches Pferd, immer bei der Sache. Eine ganz interessante Pedigreealternative auch mit Lossow – Suchard… was wirklich selten geworden ist in der Trakehnerzucht, andererseits kombiniert mit Finley M, Stradivari und Habicht, das ist mal ein Pedigree was nicht standardmäßig von der Stange ist, sondern was es auch verdient hat auch züchterisch zu einer stärkeren Verbreitung zu kommen….“

„Räuberfürst vermittelt in seiner abseits vom Mainstream befindlichen Blutführung hohen züchterischen und sportlichen Anspruch. …sein Pedigree weist 44,7 % Vollblut auf.“ (DT, Erhard Schulte)

 

Abstammung Räuberfürst:

„Die wertvolle Abstimmung des eher seltenen Pedigrees bildet eine wichtige Blutalternative im Zuchtprogramm.“ (Zuchtleiter Lars Gehrmann, im November 2015)

                                                                           (Foto: Peter Richterich)

Große Geschichte

Die mütterliche Dynastie des Räuberfürst, der anlässlich seiner Körung auch aufgrund seiner vornehmen Manieren, seiner unübersehbaren Sportlichkeit und auch seiner Souveränität bei allen gestellten Aufgaben besonders gefeiert wurde, zählt zu den ganz schmalen, aber besonders leistungsbetonten Stutendynastien der Trakehner Population. Der Stamm der Rute O169A wurzelt in einer traditionsreichen Stutenfamilie der ostpreußischen Privatzucht, die bereits im Heimatzuchtgebiet Ostpreußen auf eine lange Ahnengalerie verweisen konnte. Die 1941 im Kreis Rastenburg geborene Treckstute zählte zu den Mutterstuten der ersten Stunde bei der Neugründung des Trakehner Verbandes in Westdeutschland. Bereits 1949 brachte sie ihr erstes Fohlen zur Welt; als sie 19jährig im Jahr 1960 dann von der züchterischen Bühne abtrat, hatte sie mit neun lebenden Fohlen in neun Zuchtjahren vorbildliche Fruchtbarkeit dokumentiert. – Eine der wertvollsten züchterischen Eigenschaften, die die Fuchsstute im Übrigen an ihre Töchter und deren Nachkommen weitergab.

Nord, der Vater der Gründerstute Rute, wirkte zeitlebens in Diensten des Landgestüts Rastenburg. Als Sohn des Nordwest führte er Gene, die zwar seltener vertreten waren, jedoch einen hervorragenden Ruf genossen, da ihre Träger sich durch ausgesprochen vielseitige Veranlagungen auszeichneten, auch durch Arbeitstreue und eine hervorragende Einstellung bei allen gestellten Anforderungen. Nordwest wirkte vorzugsweise im Privatgestüt Juditten der Familie von Kuenheim, einem der ältesten und erfolgreichsten Ostpreußens und zählte zu den Hauptvererbern in Rastenburg, ebenso wie sein Vollbruder Erhabener im Landgestüt Braunsberg, der zu einer der tragenden züchterischen Säulen der legendären Zucht der Fürsten zu Dohna in Schlobitten und Prökelwitz wurde. Auch in ihrer weiteren mütterlichen Genealogie führt Rute über Fanatiker-Fischerknabe und Rubel-Römer hoch angesehene Remonteväter und Vererber vielseitiger Wirtschaftlichkeit.

Sportlicher Stamm

Unter Rutes drei eingetragenen Töchtern sollte die 1952 geborene Ramona von Cherusker xx der Familie die breitesten, auch qualitätvollsten Grundlagen vermitteln. Sie zählte zu den Gründerstuten der Zucht von Erich Kraushaar, Hannover-Laatzen; ihre zweite Tochter Rudzanny von Impuls stellte mit Remember von Schwarm den ersten gekörten Hengst der kleiner Familie, der züchterisch jedoch leider chancenlos bleiben sollte, sowie das M-Dressurpferd Rubin von Gunnar. Rutes älteste Tochter und Rudzanny’s Schwester Rominte von Absalon zeichnet heute für den wichtigsten Zweig des Stammes verantwortlich und damit auch für den Familienzweig, aus dem Räuberfürst hervorgegangen ist. Unter 12 Fohlen befindet sich mit der Tochter Roxy von Halali eine Gründerstute der ATA und nach wie vor eine der tragenden Säulen im Zuchtprogramm der nordamerikanischen Trakehner Tochtervereinigung. Die in der Neuen Welt gekörten Hengste Roland von Herbststurm, Romelos von Melos und Rising Sun von Zauberklang zählen zur Familie. Weiterhin vertreten der über lange Jahre in zahlreichen S-Dressurkonkurrenzen erfolgreiche Rotdorn von Halali, das M-Dressurpferd Rotang von Rossini und die in Basisprüfungen bis einschließlich L erfolgreichen Rhodos von Rossini, Romano von Rossini und Rominto von Carino ihre vererbungssicher Mutter Rominte. Neben Roxy stellte Rominte vier weitere Töchter, unter denen die 1970 geborene Romy von Horrido die Aufgabe übernahm, den mütterlichen Stamm in die Zukunft zu führen – bis hin zu Räuberfürst, dem bis dato jüngsten und vielleicht auch qualitätvollsten Protagonisten seiner Familie. Hier vor 45 Jahren nimmt nun eine Garde von Vererbern Einfluss, die sich auch auf hohem und höchstem sportlichen Niveau bewiesen haben. Horrido macht den Anfang, denn obwohl der Ilmengrund-Sohn nach nur fünfjährigem Einsatz als Zweibrücker Landbeschäler durch Beinbruch ausschied, genießt er heute noch als Leistungsvererber hohes Ansehen, nicht zuletzt dokumentiert durch seine Mutter Hapag (Hecuba), die mit Ilonka Silberhorn die bayrischen Dressurmeisterschaften gewann. Sportlichkeit und Leistungsanspruch setzt sich fort mit Royal Lady, der Tochter des in internationalen Vielseitigkeitschampionaten siegreichen Habicht, mit Räuberbraut, der Tochter des im M-Parcours häufig erfolgreichen Stradivari (von Upan la Jarthe AA), mit Räuberliebe, der Tochter des Siegerhengstes Finley M, der sich im großen Viereck bis S nachdrücklich zu behaupten wusste und zudem mit seiner Mutter Fora xx von Athenagoras xx auf eine der bedeutendsten und bewegungsstärksten Vollblutstuten der Trakehner Gesamtzucht verweisen kann.

Hier steht bereits die Mutter des Räuberfürst im Mittelpunkt, die sich dank der züchterischen und sportlichen Visionen ihrer Zuchtstätte, dem Gestüt St. Vitus, dem Räuberfürst die Blüte seiner Familie verdankt, auch eine unter Leistungsaspekten elitäre Genealogie berufen darf: Mahagoni-Pasteur xx und Fora xx-Athenagoras xx treten in Verbindung mit hochklassigen angloarabischen Komponenten, die sich über Stradivari-Upan la Jarthe AA und Habicht-Burnus AAH definieren.

Leistungsbetonte väterliche Linie

Räuberfürst vertritt als der Jüngste, aber auch einer der Letzten seine väterliche Linie des Humboldt-Impuls, und zwar in ihrem wohl leistungsstärksten Zweig. Als einer der jüngsten Impuls-Söhne galt Kassius auch als einer der sportlichsten, Sieger im Reitpferdechampionat von Wiesbaden und später bis S-Dressur ausgebildet. Mit Ulexis stellte er einen in zahlreichen schweren Springkonkurrenzen stets erfolgreichen Sohn, mit Räuberfürst’s Großvater Suchard einen Vererber, der höchstpersönlich im S-Parcours durch vorbildliche Eigenleistung zu brillieren wusste. Trotz begrenzter züchterischer Chancen stellte der strahlend schöne Schimmel bis zur höchsten Ebene aller turniersportlichen Sparten erfolgreiche Leistungspferde in Serie. Kaum verwunderlich, denn zu seinem in dieser Hinsicht bewährten Vater tritt sein mütterlicher Großvater Cesar hinzu, der Sohn des Ozean, der als Grannus-Großvater ein wichtiges Kapitel internationaler Turniersportgeschichte geschrieben hat. Enge Familienbande werden von daher auch mit Sir Graditz gepflegt, dem Sieger in internationalen Springchampionaten auf der britischen Insel.

(Erhard Schulte)

(Foto: Peter Richterich)