Chameleon

Chameleon Deutsches Sportpferd (DSP) / Schimmel / 170 cm / *2020

Comme il faut NRW-Carano-Sir Shostakovich xx-Cor de la Bryère

Züchter: PBM Pfefferle GmbH, Mengen

WFFS-Status: negativ

Aktuell zugelassen für: DSP, Oldenburg-International

Decktaxe:

 

 

 

Der elastische, auffallend gezeichnete Schimmel aus dem Holsteiner Stutenstamm 6879 wusste bei seiner Körung 2023 auf der Olympia-Reitanlage in München nicht nur die Sportreiter und Züchter unter den Zuschauern, sondern auch die Körkommission auf ganzer Linie zu überzeugen. Dank seines gleichbleibend hervorragenden Bewegungsablaufs am Sprung und seiner überragenden Manier bei großer Gelassenheit, Übersicht und Leistungsbereitschaft wurde er nicht nur gekört, sondern außerdem mit einer Prämie ausgezeichnet.

 

Sein Vater, Gewinnsummen-Millionär Comme il faut NRW wurde im Rahmen der Europameisterschaften 2021 aus dem Sport verabschiedet. Zuvor hatte der Sohn von Cornet Obolensky und Ratina Z und somit Sprössling zweier Olympia-Pferde jahrelang zu den Spitzenpferden des internationalen Sports gehört, hatte mit Marcus Ehning Weltcup-Springen, Große Preise, Nationenpreise und nicht zuletzt EM-Silber 2019 in Rotterdam gewonnen und sich längst auch als Vererber einen Namen gemacht. Allein von seinen in Deutschland registrierten Nachkommen sind weit mehr als 100 in der schweren Klasse erfolgreich und mehr als 50 seiner Söhne wurden bisher gekört und anerkannt. Mit Carano, dem für Sportlichkeit und Härte stehenden Vollblüter Sir Shostakovich xx und dem nicht nur in Holstein legendären Selle Francais-Hengst Cor de la Bryère reihen sich auf der Vaterseite des Pedigrees weitere bedeutende Vererber aneinander.

 

 

 

Was Chameleon unter den Söhnen des Come il faut zu etwas ganz Besonderem macht, ist nicht nur die schlüssige Kombination der Vatertiere, sondern auch seine bedeutende Mutterlinie, der Holsteiner Stutenstamm 6879, der vom Holsteiner Verband selbst als „einer der leistungsstärksten in der Holsteiner Zucht“ bezeichnet wird. Chameleons Mutter brachte bereits im Sport bis Klasse S erfolgreiche Nachkommen und aus der Großmutter stammen ebenfalls im Parcours bis zur schweren Klasse und in internationalen Vielseitigkeitsprüfungen platzierte Sportpferde. Die dritte Mutter, Fayence von Cor de la Bryère, zählt nicht nur bis 1,60 m-Niveau platzierte Kinder zu ihren Nachkommen, sie wurde auch zur bedeutenden Hengstmutter: Vier ihrer Söhne wurden gekört, darunter der unter Jos Lansink (BEL) in internationalen Springen brillierende Chellano Z.

Von ganz besondere Klasse ist auch Chameleons vierte Mutter, die Stute Soleil von Capitol I. Die aus einer Tochter des Maestoso xx gezogene Holsteinerin ist unter anderem Mutter der Corrado-Vollbrüder, auch sie Söhne des Cor de la Bryère. Corrado I war sowohl sportlich als auch züchterisch ein Aushängeschild der Holsteiner Zucht. Schon bei seiner Hengstleistungsprüfung machte er mit der Idealnote 10,0 für Freispringen und Springanlage von sich reden. Unter Franke Sloothaak gewann er Große Preise, Nationenpreise und Weltcup-Springen, 1994 unter anderem den NRW-Preis beim CHIO in Aachen. Sein gewaltiges Springvermögen vererbte er auch seinen Kindern. Corradina beispielsweise dominierte mit Carsten-Otto Nagel über Jahre den internationalen Springsport. Team-Gold bei den Weltreiterspielen 2010 in Kentucky und den Europameisterschaften in Madrid 2011 sowie Silber in der Einzelwertung der EM in Windsor 2009 stehen in ihrer Erfolgsbilanz. Hocherfolgreich war auch der von Dirk Demeersman (BEL) gerittene Hengst Clinton von Corrado I. Clinton war Vierter der Olympischen Spiele in Athen 2004 und ein gefragter Deckhengst in seiner belgischen Heimat. Er machte sich unter anderem einen Namen als Vater des Cornet Obolensky. Ohne Corrado I, ohne den Holsteiner Stamm 6879, hätte es auch diesen gefragten Vererber nicht gegeben. Die Liste der hochdekorierten Corrado-Nachkommen ist lang. Weit mehr als 1.000 wurden in Deutschland als Turnierpferde registriert, beinahe 300 waren S-erfolgreich, ihre Lebens-Gewinnsumme liegt bei mehr als vier Millionen Euro.

 

Soweit ein Rückblick in die jüngere Geschichte des Stammes. Gepflegt wird er allerdings schon sehr lange und bereits in den 1950er-Jahren sorgten seine Pferde für Schlagzeilen. Baden war 1952 unter Hermann Evers Olympiateilnehmer in Helsinki und 1954 mit Francisco Goyoaga (ESP) WM-Bronzemedaillengewinnerin bei der EM in in Madrid. Auch Badens Vollschwester Original Holsatia, mit Fritz Thiedemann im Sattel eines der populärsten Springpferde seiner Zeit und Aachen-Siegerin 1951, gehörte diesem Stamm an. Viele Jahre später waren es Pferde wie Lausbub, unter Achaz von Buchwaldt 1996 Sieger im Deutschen Derby, Landlord, Lausbubs Vollbruder, mit dem Ludger Beerbaum Große Preise gewann, und der später nach Russland verkaufte Aquino unter Franke Sloothaak, die für die Qualität des Stammes standen.

 

Zu den aktuellen Kapiteln von „Holstein 6879“ gehört der Hengst Connor aus der Vollschwester des Corrado I. Seine Kinder, wie der mit Martin Fuchs (SUI) unter anderem in Springen der Global Champions-Tour punktende Conner JEI oder der mit

Antomio Alfanso (ITA) bis CSI5* erfolgreiche Charmie sprechen für sich. Auch gekörte Söhne wie der 2013 geborene Hengst Chubakko, 2019 platziert bei der EM der jungen Springpferde in Lanaken und mittlerweile unter Noora Pentti (FIN) und Christian Kukuk bis Nationscup-Niveau erfolgreich, gehören zu seinen Nachkommen.

 

Chameleon – Stallname ist übrigens „Dots –, der seinen Namen der Tatsache verdankt, dass der mit weißen Punkten gezeichnete Schimmel ursprünglich als „Fuchs“ eingetragen wurde, ist das jüngste Kapitel einer über Jahrzehnte nachzuzeichnenden Geschichte, die Größen des Sports und der Zucht miteinander verbindet. Er ist auf dem besten Wege, selbst Geschichte zu werden. Die Weichen sind gestellt, denn Ausbilder des sympathischen Hengstes ist der in England lebende Weltmeisterschafts- und Olympiateilnehmer in der Vielseitigkeit Christopher Burton, der längst auch im internationalen Springsport hocherfolgreich ist. Beste Voraussetzungen.